Zack, zack, zack? Diskussion mit Krone-Chefredakteur Herrmann
Bei Aufmacher – die Medienrunde diskutierte Herrmann im Presseclub über die Lektionen, die die Krone-Redaktion aus dem Ibizaskandal zieht.
Die reichweitenstärkste Zeitung des Landes werde von jetzt an verantwortungsvoller mit ihrer Macht umgehen und ihre redaktionelle Unabhängigkeit gegen Außen- und Innenangriffe vehement verteidigen, so Herrmann.
Was soll sich in der Krone konkret ändern?
- Eine Teilnahme am Österreichischer Presserat ist absehbar
- Problematischer Sprachgebrauch (wie etwa „Sextäter“ statt „Vergewaltiger“) soll eingestellt werden
- Solidarität mit anderen Medien soll gelebt werden, etwa mit dem in seiner Unabhängigkeit bedrohten ORF
- Die Kooperation mit Social-Media-Auftritten von Politikern wie mit HC Strache soll der Vergangenheit angehören
Eine grundsätzliche Problematik des Kampagnenjournalismus der Krone wollte Herrmann nicht sehen, wenn er auch einräumte, dass die Schwerpunkte nicht immer richtig gesetzt waren. Den Vorwurf, dass Inserate von Parteien und Politiker*innen einen Einfluss auf die redaktionelle Selbstbestimmung hätten, lehnte er strikt ab.
Der Presseclub Concordia begrüßt, dass sich die Krone in einem Prozess der kritischen Selbstreflexion befindet, den Dialog mit der Branche sucht und hoffen, dass das letztendlich zu einer qualitätsvolleren Öffentlichkeit in Österreich führt.