Pegasus-Projekt von EU-Parlament mit Daphne-Caruana-Galizia-Preis ausgezeichnet

Brüssel, 14. Oktober 2021

Erstmals wurde am Donnerstag, den 14. Oktober 2021, der vom Europäischen Parlament gestiftete Daphne Caruana Galizia Journalismus-Preis für die Aufdeckung des Einsatzes der Spionage-Software „Pegasus“ zur Bespitzelung von Journalisten in aller Welt vergeben. Ein Reporterteam der Investigativ-Plattform Forbidden Stories zeigte, wie Regierungen in aller Welt mit Hilfe von „Pegasus“ der israelischen NSO-Grrup Smartphones von Regierungskritikern und Journalisten angreifen und deren Inhalte ausspionieren.

Die Autoren des Berichts „Pegasus: The new global weapon for silencing journalists“ von Forbidden Stories zeigen detailliert auf, in welchen Ländern Journalisten mit Pegasus angegriffen wurden. Dabei finden sich auch die EU-Staaten Frankreich, Spanien und Ungarn, neben einer Vielzahl anderer Länder mit autoritären Regimen. Schon zuvor wurde die Pegasus-Software von NSO als wesentlicher Faktor in der Ermordung des saudiarabisch-US-amerikanischen Journalisten Kamal Kashoggi ausgemacht.

Mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ist der vom Brüsseler Presseclub Europe organisierte Preis einer der höchsten journalistischen Auszeichnungen in der EU. Das Europäische Parlament würdigt damit die Arbeit und Courage der ermordeten maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia und will investigativen Journalismus, der für die beteiligten Personen oft mit hohem Risiko für Leib und Leben verbunden ist, unterstützen.

Über 200 Einreichungen aus den EU Mitgliedstaaten — diesmal leider ohne Einreichung aus Österreich — wurden von einer Jury mit Mitgliedern aus allen EU-Staaten evaluiert, ehe daraus das ausgezeichnete Projekt hervorging. Für den Presseclub Concordia hat dessen Vizepräsident Helmut Spudich als Juror gedient.

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