Offener Brief an WKStA-Leiterin wegen Anzeige einer Presse-Journalistin
Sehr geehrte Frau Dr. Vrabl-Sanda,
der Presseclub Concordia verurteilt entschieden die Vorgangweise einiger Oberstaatsanwälte Ihrer Behörde, die unsere Kollegin Anna Thalhammer von der Tageszeitung „Die Presse“ wegen übler Nachrede, öffentlicher Beleidigung einer Behörde und Verleumdung angezeigt haben. Die Kollegin hat nichts weiter getan, als im Rahmen bewährter demokratischer Gepflogenheiten ihre journalistischen Berufspflichten zu erfüllen. Wir betrachten die Anzeige gegen Kollegin Thalhammer als Versuch, journalistische Recherche, kritische Berichterstattung und letztlich die Medienfreiheit zu kriminalisieren.
Dass dieser Versuch ausgerechnet von führenden Vertretern der Justiz unternommen wurde, erfordert ein klares Wort von Ihrer Seite. Sehr geehrte Frau Vrabl-Sanda, der Presseclub Concordia, der seit 1859 für Pressefreiheit und Menschenrechte eintritt, fordert Sie mit Nachdruck auf, die Mitarbeiter Ihrer Behörde über Rechte und Pflichten einer freien Presse in einem demokratischen Staatswesen aufzuklären.
Mit freundlichen Grüßen,
das Präsidium des Presseclub Concordia:
Andreas Koller,
Martina Salomon,
Katharina Schell,
Helmut Spudich
und Generalsekretärin Daniela Kraus