Medizintechnik-Forschung und Patientenwohl in Gefahr?

  • Pressegespräch

  • 18.März 2024, 10 Uhr

  • ÖGBMT

Die Österreichische Gesellschaft für Biomedizinische Technik sieht die freie Forschung durch die Umsetzung der Medizinprodukte-Richtlinie gefährdet.

Am Podium:
Prof. Dr. Daniel Baumgarten, UMIT TIROL, Institut für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik
Prof. Dr. Daniela Baumgartner, Medizinische Universität Graz Klinische Abteilung für pädiatrische Kardiologie
Prof. Dr. Christian Baumgartner, Technische Universität Graz, Institut für Health Care Engineering
Prof. Dr. Heinrich Schima, Medizinische Universität Wien, Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik
Prof. Dr. Gernot Müller-Putz, Technische Universität Graz, Institut für Neurotechnologie

Statements der Teilnehmenden mit anschließender Möglichkeit für Fragen und Einzelinterviews.

Hintergrund:
2017 wurde in Europa die „Medical Device Regulation (MDR)“ eingeführt, das österreichische Medizinproduktegesetz setzt diese seit 2021 für alle national zu regelnden Rechtsbelange mit wesentlichen österreichspezifischen Verschärfungen um. Derzeit steht eine Novelle des MPG an, bei der wesentliche Punkte fehlen.

Die ÖGBMT hatte im Vorfeld der Einführung der MDR und dem damaligen Verlust „Benannter Stellen für Medizinprodukte“ in Österreich ein Dossier herausgegeben, das von zahlreichen Stakeholdern aus Medizin und Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt wurde. In anderen Worten: Medizinproduktehersteller können in Österreich keine Medizinproduktezulassung bekommen. Zudem sind durch die nationale Gesetzgebung sehr hohe Hürden für die klinische Forschung eingezogen worden, die im Vergleich mit anderen EU-Staaten zu einer Gefährdung der bestmöglichen Patientenversorgung sowie zur Abwanderung von wichtigen Fachleuten aus Klinik und Forschung führt.

Seit Inkrafttreten der MDR und deren Umsetzung im österreichischen Medizinproduktegesetz gibt es massive Probleme sowohl für die thematische Forschung als auch die Verfügbarkeit von Medizinprodukten für Patientinnen und Patienten. Die Kosten für Machbarkeits- und Zulassungsstudien, sowie für Rezertifizierungen von bewährten und erprobten Produkten sind in Österreich inzwischen unverhältnismäßig höher als in anderen EU-Staaten, die administrativen Hindernisse machen einen fairen Wettbewerb unmöglich.

Bitte um Anmeldung unter:

Weitere Informaitonen finden Sie in der Einladung.