Günter Bischof – Peter Ruggenthaler: „Österreich und der Kalte Krieg“. Ein Balanceakt zwischen Ost und West.

  • Buchpräsentation

  • 24. Juni 2022, 14 Uhr

  • Bischof, Ruggenthaler

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine rücken in Österreich verstärkt Fragen um die Neutralität, einen NATO-Beitritt und eine verstärkte Verteidigungsbereitschaft in den Fokus der Diskussionen. Sie hängen eng mit der europäischen Sicherheitsarchtektur und der Position Österreichs darin zusammen. Auch im Kalten Krieg hatte Österreich seine Position zu definieren. Es war jene einer aktiven Neutralitätspolitik.

Günter Bischof und Peter Ruggenthaler stoßen mit ihrem Buch die aktuelle Debatte aus der historisch-politischen Perspektive an und zeigen das Selbstverständnis und die Außenbetrachtung der österreichischen Neutralität im Kalten Krieg.
Moderation: Stefan Karner

Zum Buch:
Der Kalte Krieg hielt die Welt fast ein halbes Jahrhundert lang in Atem. Als sich der Eiserne Vorhang über Europa senkte, bestand auch für Österreich die Gefahr der Teilung. Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, die Österreich vom Nationalsozialismus befreit hatten, richteten sich auf eine längere Besatzung des Landes ein. Österreich war ein Hauptschauplatz des Ost-West-Konflikts und damit auch ein Tummelplatz der Geheimdienste.

Österreich grenzte auf über tausend Kilometern an kommunistische Diktaturen. Ideologisch den demokratischen Werten der westlichen Welt verbunden und sicherheitspolitisch neutral zwischen den Blöcken war der außenpolitische Kurs Österreichs eine Gratwanderung – ein ständiger Balanceakt zwischen Ost und West. Als neutraler Staat spielte Österreich eine bedeutende Rolle als Vermittler, Brückenbauer und Verhandlungsort.

Erst mit der Überwindung der Teilung Europas 1989 und dem Ende des Kalten Krieges begann auch für Österreich eine neue Ära.

Rückfragen:
Priv.-Doz. Mag. Dr. Peter Ruggenthaler
Ludwig Boltzmann Institut Kriegsfolgenforschung
Stv. Institutsleiter
+43 316 380 8273