Die versteckte Gefahr virtueller Arbeitsumgebungen: Verständnis und Bewältigung der Videoconference Fatigue

  • Pressekonferenz

  • 13. November 2023, 9.30 Uhr

  • FH OÖ, Campus Steyrs; TU Graz; NeurolS

Am Podium:
Prof. Dr. René Riedl, FH OÖ & Johannes Kepler Universität Linz
Prof. Dr. Gernot Müller-Putz, Technische Universität Graz

Infolge der COVID-19-Pandemie hat die Zunahme virtueller Interaktionen eine neuartige Herausforderung hervorgebracht: die Ermüdung durch Videokonferenzen. Diese Erschöpfung, gekennzeichnet durch ein Gefühl der Müdigkeit und Entfremdung aufgrund von zu langer und/oder unangemessener videobasierter Kommunikation, hat in Praxis und Wissenschaft in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Eine wissenschaftliche Untersuchung dieser Erschöpfung ist unerlässlich, um effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Um das Phänomen der Videoconference Fatigue besser zu verstehen, haben die beiden Forscher René Riedl (FH OÖ, Campus Steyr) und Gernot Müller-Putz mit zwei weiteren Wissenschaftlerinnen der TU Graz im Rahmen des vom FWF (Österreichischer Wissenschaftsfonds) geförderten Projekts „Technostress in Organisationen“ eine neurowissenschaftliche Studie durchgeführt, um Videoconference Fatigue im Kontext der universitären Online-Lehre zu untersuchen (eine Vorlesung klassisch im Hörsaal versus videokonferenzbasiert).

Die beiden Wissenschaftler werden im Rahmen der Pressekonferenz den weltweiten Forschungsstand zur Thematik zusammenfassen und ihre Studienergebnisse präsentieren, dabei werden sie insbesondere auf die gefundenen Hirnaktivierungsmuster und Herzratenvariabilität eingehen, die Aufschluss über das Fatigue-Potenzial von Videokonferenzen geben. Die Studie ist im renommierten Fachjournal Scientific Reports(https://www.nature.com/srep/) erschienen.

Die Bedeutung des Verständnisses von Videoconference Fatigue liegt in ihrem weitreichenden Einfluss auf das Wohlbefinden von Einzelpersonen, zwischenmenschliche Beziehungen und die Dynamik von Organisationen. Eine ganzheitliche Sichtweise auf die zugrunde liegenden psychologischen und physiologischen Mechanismen ist vonnöten, um effektive Strategien zur Bewältigung ihrer schädlichen Auswirkungen zu entwickeln. Die beiden Wissenschaftler werden bei der Pressekonferenz daher auch den Forschungsstand zur Wirksamkeit diverser Bewältigungsstrategien erläutern.

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