Rettet den Journalismus! Pressekonferenz mit der Gewerkschaft GPA
Die wirtschaftliche Lage der Medien-Branche in Österreich ist besorgniserregend. Bei Kurier, Kronen Zeitung, Regionalmedien Austria, Styria-Medien, Standard, Servus-TV und Puls24 wurden bereits 2024 und auch 2025 Stellen abgebaut.
Jobabbau in den Redaktionen trifft sowohl die betroffenen Journalist:innen selbst als auch den (Qualitäts-)Journalismus als solchen hart. Immer weniger Redakteur:innen sehen sich immer größeren PR-Apparaten gegenüber, die Monetarisierung von Online-Angeboten leidet unter der Konkurrenz internationaler Plattformen.
Die Gewerkschaft GPA rechnet allein für 2025 mit dem Abbau von 300 Stellen bei österreichischen privaten Medienunternehmen, hauptsächlich betroffen sind Journalistinnen und Journalisten, aber auch Beschäftigte in Korrektoraten/Lektoraten, Producing und kaufmännische Angestellte. Aufgrund der Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird die Lage am Arbeitsmarkt im Medienbereich zusätzlich verschärft.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ute Groß und Colette Schmidt von der Journalist:innen-Gewerkschaft sowie der Vorsitzenden der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber, sagte Walter Strobl, Leiter des Rechtsdienst Journalismus im Presseclub Concordia:
„Journalismus ist eine unverzichtbare Grundlage der Demokratie. Journalismus ist auch ein aufwändig hergestelltes Produkt, gefertigt von Journalist:innen, verkauft von Medien. Ohne Journalist:innen haben Medien nichts mehr zu verkaufen. Ihren Job können Journalist:innen aber nur dann machen, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Das bedeutet: genug Personal, Zeit für Recherchen, faire Bezahlung und Rückendeckung durch die Medienunternehmen. Das gilt für angestellte ebenso wie für freie Journalist:innen. Und die Anzahl von Freien erhöht sich derzeit aufgrund der aktuellen Entwicklungen. Der Zusammenhalt aller Journalist:innen ist deshalb das Gebot der Stunde. Kurz- und mittelfristig braucht es mehr staatliche Förderung für journalistische Medien, damit redaktionelle Strukturen nicht unwiederbringlich zerstört werden. Langfristig braucht die Demokratie aber auch wieder Medien, die am Markt bestehen können.“

