Dr.in Janina Loh: „Emotionale Beziehungen zu Robotern? Eine philosophische Betrachtung“

  • Online-Vortrag

  • 2. Dezember 2021, 18 Uhr

  • Club of Vienna

Menschen haben eine faszinierende Fähigkeit: Sie können emotionale Beziehungen eingehen. Sie binden sich an ein Gegenüber, das in manchen Fällen noch nicht einmal menschlich sein muss. So vielfältig die Arten des Kontakts, der sich etwa in Geschäfts-, Liebes-, sexuellen und freundschaftlichen Beziehungen realisiert, so facettenreich das mögliche Gegenüber: Menschen erkennen Tiere als Familienmitglieder an, um deren Ableben sie betrauern; sie spielen ihren Zimmerpflanzen auf der Violine vor, um ihr Wachstum anzuregen; sie hängen über Jahrzehnten an ihren Schnuffeldecken und geben ihren Autos Namen. Einige von uns gehen sogar intime Verbindungen mit Objekten ein: So heiratete Aaron Chervenak 2016 in Las Vegas sein iPhone und die Berlinerin Michelle lebt seit 2014 in einer festen Partnerschaft mit einer Boeing 737-800. Aber handelt es sich hierbei überhaupt um echte Beziehungen? Täuschen uns Maschinen nicht und verletzen damit unsere Würde, wenn sie Emotionen simulieren? In diesem Vortrag geht es um diese und andere philosophische und ethische Fragen, die sich mit Blick auf emotionale Beziehungen mit Objekten, insbesondere mit Robotern, stellen.

Dr.in Janina Loh hat Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und dort auch promoviert. Anschließend war sie drei Jahre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel tätig. Danach wechselte sie an die Universität Wien, wo sie im Bereich Technik- und Medienphilosophie tätig war. In diese Zeit fallen auch wichtige Publikationen wie eine Einführung in den Trans- und Posthumanismus (2018) sowie eine Einführung in die Roboterethik (2019). Seit September 2021 hat sie die Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau inne, die auch die Geschäftsführung des Ethikkomitees sowie des Kooperationskreises Ethik umfasst.

Rückfragen & Kontakt:
Mag.a Dr.in Sigrid Kroismayr

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