Concordia Preis 2008

Die renommierten Concordia-Publizistikpreise gehen heuer Cornelia Vospernik (ORF-TV) für ihre Berichterstattung aus China und an die Autorinnen Mary Kreutzer und Corinna Milborn für ihr Buch „Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa“.

Mit dem Concordia-Ehrenpreis für ihr Lebenswerk wird die Historikerin Prof. Erika Weinzierl ausgezeichnet. Der Concordia-Preis in der Kategorie Pressefreiheit wurde von der Jury Cornelia Vospernik für ihre unerschrockenen und mutigen Berichte aus China – sowohl während der Olympiade 2008 als auch über die Vorkommnisse in Tibet vergangenen Jahres – zuerkannt. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen in einem Land der Zensur gelang es Cornelia Vospernik dennoch Differenziertes zu chinesischen Zuständen und Entwicklungen zu berichten und durch informative Interviews und Hintergrundberichte über soziokulturelle und soziopolitische Eigenarten zu informieren. „Sie hat auch den Mut, Zensur zu nennen, was Zensur ist, “ befand die Jury bei der Entscheidung für die Preisträgerin.

Mit ihrem Buch „Ware Frau“ liefern die Autorinnen Mary Kreutzer und Corinna Milborn einen fundierten Bericht über Frauenhandel und sind dabei vielen persönlichen Schicksalen nachgegangen. Die Jury: „Ihre gründliche Recherche an Ort und Stelle – auch in Nigeria – war mit persönlichem Risiko verbunden.“ Den beiden Autorinnen ist es mit ihrem Buch gelungen, Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das bisher vielen nicht wirklich bewusst war. Mary Kreutzer und Corinna Milborn decken die Methoden der Frauenhändler auf, die junge Frauen in afrikanischen Ländern mit falschen Versprechungen nach Europa locken und berichten über den Alltag der zu
Zwangsprostitution Gezwungenen in Frankfurt, Wien, Zürich und Turin.

Die Historikerin Prof. Erika Weinzierl wird mit dem Ehrenpreis der Concordia ausgezeichnet. Die „Grande Dame“ der Zeitgeschichte war stets unermüdliche Forscherin, beharrliche Kämpferin gegen Antisemitismus und Verfasserin und Mitherausgeberin zahlreicher Bücher und fundamentaler Werke über Österreichs Zeitgeschichte.

Die beiden Publizistikpreise sind mit je € 3.650,- (gestiftet von der Bank Austria und der „Gemeinnützigen Privatstiftung Dr. Strohmayer) dotiert.

Die feierliche Übergabe aller Concordia-Preise erfolgt am 5. Mai 2009, 11 Uhr, im Presseclub Concordia.

Der Jury gehören folgende Personen an:
Herbert Krejci, Vorsitzender
Elisabeth Horvath, Manfred Scheuch (Presseclub Concordia)
Johann P. Fritz (Internationales Presse-Insitut)
Andrea Helige, Ferdinand Lacina (Vertreter der Stifter)
Burkhard Bischof (Preisträger des Vorjahres)