• Die PreisträgerInnen 2014

    von li.: Rubina Möhring, Bernt Koschuh, Freda Meissner-Blau, Hubert Feichtlbauer

Concordia Preisträger 2014 sind Bernt Koschuh und Rubina Möhring

Freda Meissner-Blau und Hubert Feichtlbauer werden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet am 29. April 2015 im Parlament statt.

Den Concordia Publizistikpreis 2014 in der Kategorie Presse- und Informationsfreiheit erhält Rubina Möhring. Sie kämpft als Journalistin, Publizistin, vor allem aber in ihrer führenden Funktion für „Reporter ohne Grenzen“ seit vielen Jahren unermüdlich gegen jegliche Einschränkung der Presse-, Informations- und Meinungsfreiheit. Besonders würdigte die Jury ihren Einsatz für den „Press Freedom Award“, den „Reporter ohne Grenzen Österreich“ für journalistische Leistungen in jenen ost- und südosteuropäischen Ländern vergibt, in denen die freie Berichterstattung aus politischen und/oder wirtschaftlichen Gründen eingeschränkt wird. Weit über Europa hinaus aber habe sich Rubina Möhring als leidenschaftliche Anwältin von Journalistinnen und Journalisten bewährt, die ihre Aufgabe unter schwierigsten Bedingungen zu erfüllen suchen; mitunter auch unter Einsatz ihres Lebens.

Der Radio-Journalist Bernt Koschuh (Ö1) hat – wie es in der Jury-Begründung für den Menschenrechtspreis 2014 heißt – seit Jahren immer wieder gesellschaftspolitisch wichtigen Themen aufgegriffen und sie in besonders beeindruckender Weise für das Medium Radio umgesetzt. Interessiert an „einfach allem, was Recht oder ungerecht ist“ (Selbstdefinition), habe sich Koschuh seit Jahren in seinen Reportagen und Interviews eindrucksvoll bemüht, Missstände und Übergriffe aufzuzeigen, der Not und Verzweiflung an den Rändern unserer Wahrnehmung eine Stimme zu geben und Stimmungen einzufangen, die vielfach außerhalb der allgemeinen Wahrnehmung liegen. Der Presseclub Concordia versteht diese Auszeichnung aber auch als Zeichen der Wertschätzung für das Medium Ö1, das hunderttausenden Österreicherinnen und Österreichern längst zu einer unverzichtbaren Informationsquelle und Bildungsinstitution geworden sei.

Mit dem „Ehrenpreis für ihr Lebenswerk 2014“ ehrt die Concordia die “Grand Dame“ der österreichischen Ökologiebewegung, die Menschenrechts- und Friedens-Aktivistin Freda Meissner-Blau. Die einstige Mitbegründerin und Klubobfrau der österreichischen Grünen, die 1986 auch für das Amt der Bundespräsidentin kandidierte, sei „nicht nur Teil der österreichischen Nachkriegsgeschichte – sie ist mehr als ein Vierteljahrhundert nach ihrem Rückzug aus der Politik noch immer ein wichtige und widerständige Stimme gegen Ungerechtigkeiten an Mensch und Natur“, heißt es in der Begründung. Nachdrücklich erwähnt werden in diesem Zusammenhang u.a. auch ihre publizistische Leistung und ihre Wortmeldungen gegen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten, die geschlechtsspezifischen Diskriminierungen und jegliche Form der Gedankenlosigkeit im Umgang mit demokratischen Werten.

Für sein Lebenswerk ehrt der Presseclub Concordia in diesem Jahr auch den Journalisten und vielfachen Buchautor Hubert Feichtlbauer. Dabei unterstreicht die Concordia besonders dessen Verdienst, seine Aufgaben innerhalb des österreichischen Medienwesens „mit einem außergewöhnlich hohen ethischen Anspruch erfüllt“ zu haben. Verantwortlich dafür sei „seine doppelte, in seiner Person untrennbare Motivation als engagierter Bürger, leidenschaftlich Schreibender und gläubiger Christ“. Ausführlich wird in der Begründung zur Verleihung des Ehrenpreises auf das Wirken Feichtlbauers im „Österreichischen Presserat“, in der Plattform „Wir sind Kirche“ und in der „Unabhängigen Opferschutz-Anwaltschaft“ (der von der Kirche eingesetzten Missbrauchs-Kommission) verwiesen. Hubert Feichtlbauer habe sich über Jahrzehnte hinweg „als großer Humanist erwiesen, der in vorbildlicher Weise die Ideale des Presseclubs Concordia verkörpert“, heißt es schließlich.