Für sein Lebenswerk im Sinne der Ziele des Presseclub Concordia wird Prof. Dr. Engelbert Washietl geehrt. Washietl leitete von 1988 bis 1995 die Wien-Redaktion der Salzburger Nachrichten, deren Chefredakteur er 1995 wurde. Anschließend war er bis 2006 stellvertretender Chefredakteur im damals neu gegründeten Wirtschaftsblatt. Als exponierter Vertreter des Qualitätsjournalismus, geprägt von Unabhängigkeit und hoher Verantwortung wurde Washietl bereits 1996 mit dem ersten Kurt-Vorhofer-Preis ausgezeichnet. Als langjähriges Vorstandsmitglied der Concordia war er Mitbegründer der „Initiative für Qualität im Journalismus“, deren Sprecher er bis heute ist. Zeit seines Lebens hat sich Washietl für Pressefreiheit, für Ethik und Qualität im Journalismus engagiert.
In der Kategorie Pressefreiheit wird die Redaktion der Kleinen Zeitung Kärnten ausgezeichnet. Und zwar für ihren Mut, den die RedakteurInnen der Kleinen Zeitung Kärnten über Ressortgrenzen hinweg bewiesen, trotz wirtschaftlichem Druck und einer Häufung von Klagen und Prozessen eine unabhängige und kritische Berichterstattung beizubehalten. Die Redaktion hat somit die Pressefreiheit im besten Sinne ihrer Bedeutung genutzt und ihr damit auch gleichzeitig gedient. Die Jury würdigt daher das Engagement der Redaktion für Pressefreiheit und unabhängige Berichterstattung im Sinn der Ziele der Concordia.
Den Concordia-Publizistikpreis Kategorie Menschenrechte erhält die Ö1-Redakteurin Barbara Gansfuß. Das Aufzeigen von Missständen, von Ungerechtigkeiten, von menschlichen Problemen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ist eine der wichtigsten Aufgaben unabhängigen und kritischen Journalismus. Barbara Gansfuß greift konsequent Menschenrechts-Themen auf, betrachtet – gemäß den Richtlinien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – jeden einzelnen Fall von mehreren Seiten und lässt jeweils die Betroffenen genauso zu Wort kommen wie die öffentlichen Stellen oder die ExpertInnen. Ihre Beiträge in den diversen Ö1-Journalen sind so jeweils durch eine besonders menschliche Note gekennzeichnet.
Die beiden Publizistikpreise sind mit jeweils € 3.700,- dotiert; sie werden von der Bank Austria (Kategorie Menschenrechte) und der gemeinnützigen Privatstiftung Dr. Strohmayer (Kategorie Pressefreiheit) gestiftet. Die Insignien für den Ehrenpreis stellt die Firma Swarovski zur Verfügung.
Die feierliche Preisübergabe sowie die Ehrung der Preisträger erfolgt im Vorfeld des Tages der Pressefreiheit, am Montag, dem 29. April 2013, ab 17 Uhr im Parlament.
Der Jury der Concordia-Preise gehörten dieses Jahr an: Prof. Herbert Krejci (Vorsitzender), Elisabeth Horvath, Manfred Scheuch, Martin Halama, Andrea Helige, Prof. Johann P. Fritz, Anthony Mills (IPI), Nina Horaczek und Dieter Bornemann.